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Psychische Krisen bei Geflüchteten: Pena.ger e.V. fordert mehr Unterstützung

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„Viele leben völlig ohne Hilfe in tiefer Verzweiflung“ – Beybûn Seker, Vorsitzende von Pena.ger e.V.: Trotz mehr als 30 dokumentierter Suizidversuche unter Geflüchteten in Sachsen sollen die Hilfsangebote gekürzt werden. Pena.ger e.V. fordert: Psychosoziale Versorgung ausbauen – jetzt!

Im Jahr 2024 wurden allein in Sachsen drei Suizide und 32 Suizidversuche unter Geflüchteten dokumentiert – trotz sinkender Zugangszahlen. Besonders betroffen waren Minderjährige sowie Menschen in Abschiebehaft und Sammelunterkünften. Diese erschütternde Bilanz unterstreicht die massiven psychischen Belastungen, denen viele geflüchtete Menschen in Deutschland ausgesetzt sind.

In einem Beitrag des Sächsischen Flüchtlingsrats vom 22. Mai 2025 wird deutlich: Isolation, Perspektivlosigkeit und Traumatisierungen führen häufig zu seelischen Krisen – und oft fehlt es an jeder Form professioneller Hilfe. Besonders gravierend ist die Lage in der Abschiebehaft Dresden, wo mehrfach Suizidversuche registriert wurden.

Beybûn Seker, Vorsitzende von Pena.ger e.V., kommt in dem Artikel zu Wort und kritisiert die drohenden Kürzungen bei der psychosozialen Versorgung scharf:

Wir bekommen zahlreiche Berichte von Geflüchteten, die unter Suizidgedanken leiden oder in tiefer Verzweiflung leben – oft komplett ohne Unterstützung. Wer jetzt an psychosozialer Versorgung spart, riskiert Menschenleben.

Seker betont die Notwendigkeit mehrsprachiger, niedrigschwelliger und kultursensibler Angebote – vor allem in den Erstsprachen der Betroffenen. Die psychische Gesundheit Schutzsuchender dürfe nicht länger nur bei öffentlichkeitswirksamen Ereignissen thematisiert werden, sondern müsse dauerhaft mitgedacht werden – als Grundvoraussetzung für ein menschenwürdiges Leben.

Den vollständigen Artikel des Sächsischen Flüchtlingsrats lesen Sie hier ➔

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